Erfahrungsbericht

Vorsicht mit dem Berater

Datum

24 May 2024

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Vorsicht mit dem Berater

Ein Blick hinter die Kulissen

In der heutigen Geschäftswelt ist es nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen externe Berater hinzuziehen, um ihre Strategien zu verbessern, Effizienz zu steigern oder neue Märkte zu erschließen. Doch nicht jeder Berater, der ins Haus kommt, hat zwangsläufig das Beste für das Unternehmen im Sinn. Ein aktueller Fall in unserem Partnerumfeld verdeutlicht dies auf alarmierende Weise: Eine Firma engagierte einen Berater, der zuvor in leitender Position bei einem großen Mitbewerber tätig war. Die Erwartungen waren hoch, doch die Resultate waren enttäuschend. Statt Umsatzsteigerungen gab es fragwürdige Entscheidungen und ein ständiges Verlangen nach mehr Statistiken. Der Verdacht: Sabotage. Dieser Fall nimmt uns zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass Unternehmen bei der Auswahl und Zusammenarbeit mit Beratern einige wichtige Aspekte beachten sollten.

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Risiken

Mögliche Risiken und Hintergründe

1. Sabotage durch Verbindung zum Mitbewerber

In der Geschäftswelt sind Loyalitäten nicht immer klar definiert. Ein Berater, der zuvor bei einem Mitbewerber beschäftigt war, könnte immer noch dessen Interessen im Sinn haben. Im schlimmsten Fall könnte er bewusst Entscheidungen treffen, die das eigene Unternehmen schwächen und dem Mitbewerber Vorteile verschaffen. Ein offenes Auge und eine sorgfältige Prüfung der Verbindungen und bisherigen Tätigkeiten des Beraters sind daher unerlässlich.

2. Bewusste Veränderung der Betriebsrichtung

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass Berater das Unternehmen in eine Richtung lenken, die dessen ursprünglicher Ausrichtung widerspricht. Beispiele hierfür sind Empfehlungen, die gesamte Marketingabteilung zu entlassen, langjährige Servicepartner zu kündigen und den Vertrieb an eine externe Agentur zu übergeben, während das Unternehmen sich nur noch auf die Produktion konzentrieren soll. Solche radikalen Veränderungen können das Unternehmen destabilisieren und langfristig schädigen.

3. Eigeninteresse des Beraters

Manchmal steht das finanzielle Interesse des Beraters im Vordergrund. Wenn über einen längeren Zeitraum hinweg keine erfolgversprechenden Vorschläge gemacht werden, sondern nur nach kleinsten Details gesucht wird, ist dies oft ein Zeichen dafür, dass der Berater keine wirklichen Lösungen hat. Sein Hauptziel könnte es sein, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben und sein Honorar zu kassieren, ohne tatsächliche Mehrwerte zu liefern.

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Vorsichtsmaßnahmen

Vorsichtsmaßnahmen bei der Auswahl und Zusammenarbeit mit Beratern

1. Sorgfältige Auswahl

  • Referenzen prüfen: Erkundigen Sie sich nach den bisherigen Projekten des Beraters und sprechen Sie mit früheren Auftraggebern.
  • Verbindungen prüfen: Klären Sie, ob der Berater noch in irgendeiner Form mit anderen Firmen, insbesondere Mitbewerbern, verbunden ist.
  • Fachkenntnisse sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass der Berater auf den benötigten Gebieten tatsächlich erfahren ist. Ein Buchhalter ist beispielsweise kein Marketingexperte.

2. Persönliche Sympathie

  • Bauchgefühl beachten: Ein Berater, der Ihnen nicht sympathisch ist, wird Schwierigkeiten haben, Ihre Unternehmenswerte zu vermitteln. Sympathie und Vertrauen sind wichtig für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

3. Informationsanforderungen hinterfragen

  • Relevanz prüfen: Überprüfen Sie, welche Informationen der Berater anfordert und ob diese tatsächlich für seine Tätigkeit notwendig sind. Verlangen Sie nach Erklärungen, warum bestimmte Daten benötigt werden.

4. Schutzmaßnahmen ergreifen

  • NDA abschließen: Ein Non-Disclosure Agreement (NDA) sollte im Vorfeld abgeschlossen werden, um im Falle von Spionage rechtlich abgesichert zu sein.
  • Kritisch bleiben: Führen Sie nicht jeden Vorschlag blind aus. Denken Sie daran, dass Sie der Chef des Unternehmens sind, nicht der Berater.

Zusätzliche Aspekte

  • Transparente Kommunikation: Halten Sie regelmäßige Updates und Feedback-Schleifen mit dem Berater, um sicherzustellen, dass die Ziele klar definiert und verfolgt werden.
  • Erfolgskriterien festlegen: Vereinbaren Sie klare, messbare Erfolgskriterien, anhand derer die Leistung des Beraters bewertet werden kann.
  • Team einbinden: Involvieren Sie Ihr Team in den Beratungsprozess. Mitarbeiter können wertvolle Einsichten und Bedenken einbringen, die Ihnen helfen, die Empfehlungen des Beraters besser zu bewerten.

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Fazit

Berater können wertvolle Impulse und Expertenwissen einbringen

Berater können wertvolle Impulse und Expertenwissen einbringen, aber es ist entscheidend, bei ihrer Auswahl und Zusammenarbeit vorsichtig und kritisch zu sein. Nicht jeder Berater hat das Wohl Ihres Unternehmens im Blick. Durch sorgfältige Auswahl, kritische Prüfung und geeignete Schutzmaßnahmen können Sie sicherstellen, dass der Berater tatsächlich einen positiven Beitrag zu Ihrem Unternehmen leistet und nicht unwissentlich das Ende des eigenen Betriebs einleitet.